„Es war eine kostbare Zeit!“

Nachricht 24. November 2025

Christa Funck wird am 26. November in Sulingen als Beauftragte für die Kreisfrauenarbeit im Kirchenkreis Diepholz verabschiedet

Christa Funck Foto: Miriam Unger

„Alles hat seine Zeit“, sagt Christa Funck. Und lächelt ihr typisches Christa-Funck-Lächeln, das einen ganzen Raum einnehmen kann.  Seit Jahrzehnten ist sie in der Frauenarbeit engagiert, seit 20 Jahren als feste Beauftragte. Sowohl im Kirchenkreis Grafschaft Diepholz als auch im Sprengel Osnabrück war die Sulingerin die gut vernetzte, überall bekannte Ansprechpartnerin für diesen Arbeitsbereich. „Aber nun ist es für mich ein guter Zeitpunkt, um aufzuhören“, meint die 72-Jährige. Die Stammbesucherinnen der Angebote sind älter geworden, sie selbst natürlich auch. Die Bedarfe der Zielgruppe haben sich verändert. Der Kreis der Stammgäste ist kleiner geworden. „Und ich wollte diese Aufgabe rechtzeitig abgeben, solange ich sie noch gut hinbekomme. Bevor man vielleicht den Zeitpunkt verpasst und andere finden, dass es Zeit wäre, dass man aufhört.“

Am Mittwoch, 26. November, verabschiedet sich Christa Funck offiziell aus ihrer Beauftragung. Um 15 Uhr lädt die Kreisfrauenarbeit alle Interessierten in die „Alte Bürgermeisterei“ in Sulingen ein zum voradventlichen Treffen mit Kaffee und Kuchen, Rück- und Ausblick auf die Angebote. Um 17 Uhr geht es in die gegenüberliegende Kirche zu einer Andacht, in der Christa Funck von Superintendent Lensch dann offiziell verabschiedet und entpflichtet wird.

Es war eine andere Zeit, als sie zusammen mit Ingrid Groneweg und Renate Kruse als ehrenamtlich Beauftragte die Frauenarbeit im Kirchenkreis übernahm, erinnert sich Christa Funck. Die Kreisfrauentreffen waren riesige Veranstaltungen. Aus dem ganzen Gebiet kamen die Teilnehmerinnen zum Austausch beim Kaffee und zum anschließenden Vortrag über Lebens- und Glaubensfragen. Viele der Themen wurden anschließend noch wochenlang in den Gemeinden diskutiert.
Feste Größen waren auch die Sommertreffen und der Termin vorm ersten Advent, von dem die Leiterinnen aus den Gemeinden Ideen und Materialien für ihre eigenen Veranstaltungen mitnahmen. Auch die Vorbereitung des Weltgebetstags mit dem jährlich in einem anderen Land entwickelten Programm war für Christa Funck immer ein besonderer Höhepunkt. „Wir haben gemeinsam so viele Länder der Erde entdeckt, ihre Kulturen, Themen, Lieder, Rituale und ihr Essen kennengelernt.“ Auf den Vorbereitungstreffen wurden all diese Schätze vorgestellt. Christa Funck und ihr Team gaben Liturgien, Rezepte, persönliche Texte, Bild-, Film-, Musik-Material in die Gemeinden des Kirchenkreises Diepholz weiter. Sodass auch in den kleinsten Orten und in den hintersten Winkeln des Kirchenkreises Weltgebetstage gefeiert wurden, bei denen die Gäste die fremden Länder und einige ihrer Menschen kennenlernen konnten.

 Frauen zu vernetzen und zu stärken – das hat Christa Funck immer angetrieben. „Ihre Lebens- und Glaubensfragen zu hören und zu verstehen; Antworten zu suchen und zu finden. Themen zu vertiefen und glaubensstärkend zu wirken. Ich bin dankbar für all die Begegnungen und Erlebnisse. Es war für mich eine kostbare Zeit!“

Dem kann Marten Lensch, Superintendent im Kirchenkreis Grafschaft Diepholz nur zustimmen: „Christa Funck hat mit ihrer ganzen Persönlichkeit, mit viel Fachwissen, Herzenswärme und Offenheit die Frauenarbeit in unserem Kirchenkreis geprägt. Sie hat nicht nur Veranstaltungen gestaltet, sondern auch Beziehungen und eine Gemeinschaft, die weit über die Termine hinausreichen. Ich bin sehr dankbar für all das, was sie aufgebaut und was sie von sich selbst in diese Aufgabe mit hineingegeben hat.“

Was sie mit der nun frei werdenden Zeit macht? Christa Funck lacht. „
Langeweile werde ich nicht haben.“ Durch ihre anderen Ehrenämter wird sie im Kirchenkreis Grafschaft Diepholz weiter aktiv und sichtbar sein. Sie ist Vorsitzende des Kirchenvorstands Sulingen und stellvertretende Vorsitzende im Präsidium der Kirchenkreissynode. „Und wenn ich Zeit für mich habe“, erzählt die 72-Jährige, „dann lese ich gerne, stricke, fahre mit meinem Mann Fahrrad oder wir machen Spaziergänge. Sehr gerne nehme ich mir auch Zeit für unsere Familie – unsere Kinder und die acht Enkel.“

Miriam Unger