am 12. April 2025
Sie sitzt auf dem Sofa. Auf jedem ihrer Beine sitzt eines ihrer Kinder. Der Sohn, zehn Monate alt, ist erkältet und hustet, die dreijährige Tochter hat gerade eine Infektion überstanden und schmiegt sich an die Mutter. Wenn sie krank sind, kommen die Kinder oft zu ihr, um sich an sie zu kuscheln. Nach einer unruhigen Nacht hat die Mutter den ganzen Tag über alles getan, damit es ihren Kindern gut geht: Ihnen zu essen gegeben, Windeln gewechselt, gespielt, den Sohn umhergetragen, die Tochter beim Kochen helfen lassen, Streit geschlichtet, Nasen geputzt, beide angezogen, mit ihnen den Spielplatz besucht, ihre Kletterkünste und Sandkuchen bewundert und Vieles mehr. Auch wenn ihr Mann gleich von der Arbeit kommt, werden die Kinder immer wieder zu ihr kommen. Sie und ihr Mann sind Tag und Nacht für sie da. Sie geben ihre Zeit und Kraft für ihre Kinder, die sie bedingungslos lieben. Ihr Wohlergehen steht an erster Stelle. Für ihre eigenen Interessen bleibt neben der Berufstätigkeit nur selten Zeit. Aber das spielt für die liebenden Eltern keine Rolle. Sie geben sich ganz ihren Kindern hin.
Sich aus Liebe hingeben ohne Rücksicht auf eigene Bedürfnisse, das ist auch das Thema der Karwoche, die am Sonntag beginnt. Denn nichts anderes ist es, was am Karfreitag geschehen ist: Jesus, Gottes Sohn, gibt sich aus Liebe zu den Menschen hin. Er erträgt Anfeindungen, Verleumdungen, Todesangst und Folter. Er nimmt sogar den eigenen Tod auf sich. Er tut es aus Liebe, weil er will, dass es uns, seinen Geschwistern, gut geht. Wie die liebenden Eltern für ihre Kinder, gibt er alles für uns. Ein stärkeres Zeichen für die Liebe gibt es für mich nicht.
Das Kreuz Jesu erinnert uns an die unendliche Liebe Gottes, an die der Evangelist Johannes erinnert: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hingab. Jeder, der an ihn glaubt, soll nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.“ (Joh.3, 16 Übersetzung der Basisbibel)
Ich wünsche Ihnen/Euch eine Karwoche, in der Sie etwas von der tiefen Liebe Gottes spüren.
Bettina Burkhardt, Pastorin der Ev.-luth. Kirchengemeinden Brockum und Burlage