„Sinnvestieren“ – aber anders!

08. Mai 2021

Wort zum Sonntag

Pastor Rainer Hoffmann; Foto: Jantje Ehlers

am 8. Mai 2021

Kreativität steht hoch im Kurs einer auf permanente Veränderung angelegten Gesellschaft, die auf stetiges Wachstum ausgerichtet ist. Insbesondere in der Werbebranche geht es nicht ohne Kreativität. Immer wieder neue Spots, oft neue Wortschöpfungen, wie die „Passtbank“ (Postbank), „Bist du eReady“ (Mercedes-Benz eVans), Fliegestuhl (Sun Express) oder aktuell „Sinnvestieren“ (Sparkasse Deka) - bei letzterem Begriff geht es darum, sinnvoll sein Geld zu investieren, um ein Vermögen, wofür auch immer anzuhäufen.

Sinnvoll investieren, das hört sich gut an. Das machen wir gern. Wir investieren viel in unsere Kinder, in unsere Partner- und Freundschaften, wir investieren ins Leben, in unseren Körper, unserer Bildung, sicher uns ab mit Investitionen. Kurzum wir bauen auf ein sich hoffentlich lohnendes Investment unser Leben auf, um davon etwas zu haben, das uns später zu Gute kommen soll, von dem wir profitieren werden. Wir investieren, um etwas für uns selbst, für andere oder um bestimmte Ziele zu erreichen im Sinne von: das muss etwas bringen, abwerfen, sich rentieren.

Eine gänzlich anders motivierte Investition legt uns der christliche Glaube nahe. Da investiert einer aus Liebe und Vertrauen in uns Menschen. Ja, Gott selbst investiert in uns. Er selbst gibt sich uns hin aus lauter Liebe. Liebe ist seine Investition und er vertraut darauf, dass Menschen diese Liebe annehmen, sie in ihrem Leben weitergeben. Geschenkte Liebe anderen schenken, das ist die Motivation, die für Gott eine sinnvolle Investition ist

Manchmal frage ich mich, zahlt sich diese Investition überhaupt aus? – Investition in Liebe, aus Liebe. Im Grunde machen wir es häufig selbst in vielen Bereichen unseres Lebens. Oftmals sind damit Enttäuschung verbunden, weil so manche Liebestat nicht erwidert wird. Enttäuschungen, die Gott ebenso erlebt. Doch:

Gott bleibt dran! Er investiert weiter, geht noch höher ins Liebes-Risiko. Ihm kommt es nicht auf schnelle Rendite an, sondern auf Beständigkeit, auf Geduld und im Grunde genommen auf uns als Menschen, denn er liebt uns mit allen Sinnen. Darum gilt heute der noch aus einer anderen Zeit stammende Satz in liebevollerer Form: Weil du teuer bist in meinen Augen und herrlich und weil ich dich liebhabe, gebe ich mich selbst an deiner statt und mein Leben für dein Leben. (vgl. dazu Jesaja 43,4)

Für Gott ist und bleibt das die sinnvollste Investition überhaupt und vielleicht sollten wir „sinnvestieren“ in diese Liebe, die unserem Leben einen gewinnbringenden, weil liebevollen Ausblick geben kann. Fangen Sie doch einfach mal mit einem Gebet an. Am morgigen Sonntag „Rogate“ (betet) bietet sich dazu eine gute Gelegenheit.

Pastor Rainer Hoffmann, Drebber