am 22. März 2025
Morgen findet in der Varreler Kirche der Vorstellungsgottesdienst der Konfirmandinnen und Konfirmanden statt. Wenige Wochen vor der Konfirmation gestalten die Konfis aus den Kirchengemeinden Barenburg und Varrel einen eigenen Gottesdienst. Sie begrüßen die ankommenden Besucher, sie übernehmen die Lesungen und Gebete und sie sammeln die Kollekte ein. Vor allem aber erzählen und gestalten sie etwas zu einem Thema, über das sie in ihrer Konfirmandenzeit gesprochen haben oder das sie beschäftigt. In Varrel ist es dieses Mal das Thema „Vertrauen“. In anderen Jahren waren es das Vaterunser, die Zehn Gebote oder der eigene Konfirmationsspruch.
Für die Konfirmandinnen und Konfirmanden sind diese Gottesdienste in der Regel mit viel Aufregung verbunden. Nicht immer klappt alles perfekt. Manchmal wird der vorbereitete Text zu schnell gelesen oder das Mikrofon zu weit weg gehalten, so dass die Zuhörenden in den hinteren Bänken nichts verstehen. Für viele der Konfis ist es ungewohnt, vor einer großen Gruppe etwas vorzutragen oder ein kurzes Anspiel aufzuführen, auch wenn – oder vielleicht gerade weil – unter den Zuhörern die eigenen Eltern, Großeltern, Paten und andere Verwandte sitzen.
Auswendig müssen die Konfis in der Regel nichts mehr vortragen. Es ist keine Prüfung wie in früheren Zeiten, wo es darum ging, möglichst viele Bibelverse und Lieder aus dem Gesangbuch auswendig zu lernen, um sie dann vor der versammelten Gemeinde aufsagen zu können. Viele Großeltern erinnern sich oft mit Grauen an diese Gottesdienste.
Wie in anderen Gemeinden auch stellen die Konfis den Gottesdienstbesuchern ein Thema vor. Sie werden dadurch eingeladen, sich auf dieses Thema einzulassen und einen eigenen Standpunkt dazu zu finden.
Doch die Konfis stellen nicht nur ein Thema vor, sie stellen sich auch selbst vor. Sie sind es, die in wenigen Wochen offiziell zu den Erwachsenen in der Kirche zählen. Ihre Anliegen und Wünsche an die Kirchengemeinde dürfen deshalb nicht vernachlässigt werden. Sie gehören dazu, auch wenn sich ihre Interessen von denen anderer Altersgruppen unterscheiden und sie oft andere Vorstellungen haben.
Die Vorstellungsgottesdienste sind in der Regel spätestens nach einer Stunde zu Ende. Die Aufgabe, gemeinsam eine Gemeinde zu bilden, bleibt dagegen bestehen. Deshalb meine herzliche Einladung an Sie: Wenn sich bei Ihnen die Konfis vorstellen, gehen Sie hin. Zeigen Sie ihnen, dass sie willkommen sind.
Reinhard Thies
Pastor in Barenburg und Varrel