Wie wir miteinander reden...

08. Juni 2024

Wort zum Sonntag

Pastorin Edith Steinmeyer, Foto: Jantje Ehlers

am 8. Juni 2024

Wie reden wir miteinander? Respektvoll? Höflich?Sachlich? Genervt? Aggressiv? Beleidigend? Verletzend? Je nach „Stimmung“, würden wohl die meisten sagen. Leider kommen Hasskommentare, Lästerungen und Abwertungen in unserer digitalen Welt viel leichter aus uns Menschen heraus und verbreiten sich. Schließlich müssen wir dabei dem anderen Menschen nicht ins Gesicht schauen. Doch wenn so ein abwertender Umgang als normal empfunden wird, dann verändert er auch unsere direkte Art mit Menschen zu reden. Aus Worten werden irgendwann Taten – und aus verletzenden Worten werden zerstörerische Taten. Das ist nicht gut – für uns alle. Und so lautet ein Spruch aus heutigen Tagen: Lieber Gott, hilf mir, mein großes Maul zu halten, wenigstens so lange, bis ich genau weiß, über was ich rede.

Oder von Dieter Nuhr, der T-Shirts drucken ließ mit der  Aufschrift: „Wenn man keine Ahnung hat: Einfach mal Fresse halten." Nu(h)r verschwieg er, dass er diesen guten Tipp wohl von „Ekel“ Alfred Tetzlaff aus der  Fernsehserie „Ein Herz und eine Seele“ gehört hatte, der schon wusste: „Wenn man keine Ahnung hat, dann hält man bescheiden die Schnauze." Ja, Reden kann „Silber“ oder „Blech“ sein und Schweigen „Gold“. Natürlich kann das Reden oder Schreiben auch „Gold“ sein, wenn es zu einem guten Miteinander beiträgt. 

Freundliche Reden sind Honigseim, süß für die Seele und heilsam für die Glieder, wissen Menschen schon in biblischen Zeiten. (Sprüche 16,24). Nun sollte es nicht darum gehen, einem anderen Menschen nur „Honig ums Maul zu schmieren“ - also nur freundlich zu tun, damit er oder sie so handelt, wie ich es mir wünsche. Es muss schon ehrlich sein; also auf einer Grundüberzeugung beruhen, die davon ausgeht: „Auch wenn ich dir jetzt nicht zustimme oder du mich gerade extrem nervst – ich versuche, freundlich zu bleiben – denn auch du bist ein wertvolles Geschöpf Gottes.“ Natürlich gelingt uns das nicht immer. Aber vielleicht müssen wir uns öfter an den „Honig“, also an das Süße, Schöne und Gute erinnern, das wir in unserem Leben erlebt haben und anderen Menschen verdanken. Machen Sie sich auf die Suche. Was können Sie entdecken? Und wie angenehm klingt ein freundliches Wort in Ihren Ohren?

Honigseim - Süßes und Heilsames für Leib und Seele – wünsche ich uns allen.

Pastorin Edith Steinmeyer, Gesamtkirchengemeinde Ströhen-Wagenfeld